Steckbrief Influenza

Überblick

Die echte Virusgrippe, auch Grippe oder Influenza genannt, ist eine Infektionskrankheit die durch Viren verursacht wird und zu hohem Fieber, schweren Kopf- und Gliederschmerzen und einem trockenen Reizhusten führen kann. Sie ist eine weitgehend saisonale Erkrankung, die meist um den Jahreswechsel herum beginnt, ihren Höhepunkt im Februar erreicht und im Frühjahr wieder abklingt. Schätzungen zufolge sterben in Europa in jeder Grippesaison bis zu 60 000 Menschen über 65 Jahre an einer Grippeerkrankung oder grippebedingten Komplikationen. Besonders gefährdeten Gruppen wie älteren Menschen ab 60, Schwangeren, chronisch Kranken und dem medizinischen Personal wird daher empfohlen, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Weil von Jahr zu Jahr wechselnde Grippeviren zirkulieren, muss die Impfung jeden Herbst, wiederholt werden.

Auch regelmäßiges und gründliches Händewaschen trägt zum Schutz vor einer Grippeinfektion bei.

Diagnose und Behandlung

Während der Grippewelle kann eine Influenza gut anhand der klinischen Symptome diagnostiziert werden. Charakteristisch ist ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit meist hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, später entwickelt sich oft ein trockener Husten. Das Influenza-Virus kann auch direkt über einen Nasen- oder Rachenabstrich nachgewiesen werden – bei Ausbrüchen in Heimen oder wenn Therapieentscheidungen getroffen werden sollen, kann das sinnvoll sein.

Die Therapie der Virusgrippe besteht in der Regel darin, Bettruhe einzuhalten und die Beschwerden mithilfe von Schmerz- und Fiebermitteln zu lindern. Seit einigen Jahren stehen jedoch auch antivirale Medikamente für die gezielte Behandlung zur Verfügung. Diese werden durch einen Arzt verabreicht und können die Krankheitsdauer unter Umständen verkürzen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass sie das Risiko von Komplikationen und schweren Verläufen senken. Für Risikopatienten kann eine medikamentöse Therapie daher sinnvoll sein.

Ausblick

Als Faustregel gilt: Ein Drittel der Infizierten entwickelt keine Grippesymptome, ein Drittel erlebt die Influenza wie eine einfache Erkältung, und nur ein Drittel zeigt den grippetypischen Verlauf mit hohem Fieber und starker Abgeschlagenheit. Die Krankheitsdauer beträgt fünf bis sieben Tage, bei Komplikationen jedoch auch deutlich länger.

Die häufigsten Komplikationen sind Mittelohrentzündungen bei Kindern, sowie Lungenentzündungen bei Erwachsenen. Seltener sind Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels. Risikopatienten wie alte oder vorerkrankte Menschen können unter Umständen auch einen schweren Grippeverlauf erleiden.

Literatur:

  • Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Andreae S, Avelini P, Berg M et al., Hrsg. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2008. doi:10.1055/b-002-57177
  • Luckhaupt H. Grippe-Therapie (Influenzaviruserkrankungen). In: Luckhaupt H, Hrsg. Medikamentöse Therapie in der HNO-Heilkunde. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2016. doi:10.1055/b-004-129714